Rebellion der Haluter by H. G. Ewers

Rebellion der Haluter by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Gänger des Netzes, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1986-12-19T01:00:00+00:00


6.

Hygorasch war noch immer verwirrt.

Er hatte mit dem Herrn gesprochen und alles gemeldet, was ihm wichtig erschienen war.

Dennoch war er seitdem den Eindruck nicht losgeworden, etwas Wesentliches ausgelassen zu haben.

Er kam nur nicht darauf, was.

Sein Geisteszustand mußte etwas mit der Anti in dem terranischen Raumschiff zu tun haben. Er hatte sich in sie verliebt, und dadurch war er nicht mehr zu völlig klarem Denken fähig gewesen.

Manchmal dachte er sogar, er sei doppelt vorhanden.

Er unterbrach diese Grübeleien, als ein paar hundert Haluter dicht über dem Boden an ihm vorüberflogen.

Unwillkürlich schaltete er seinen Helmfunk auf ihre Frequenz um, deshalb hörte er, wie einer von ihnen ihm zurief: „Kommen Sie am besten mit uns, sonst geraten Sie noch ins Kreuzfeuer der Kodextreuen!"

Warum sollten sie auf mich schießen? wollte er fragen. Gerade noch rechtzeitig wurde ihm klar, daß die Haluter dann Verdacht geschöpft hätten, denn da er genau wie sie aussah, mußte es doch logisch erscheinen, daß die Gardisten auch auf ihn schossen, wenn sie hinter Halutern her waren.

Im Bruchteil einer Sekunde änderte er seinen ursprünglichen Plan. Er startete und schloß in der Luft zu den Halutern auf.

„Wie heißen Sie?" fragte der Haluter, dem er am nächsten gekommen war. „Mein Name ist Toktor Kagun."

„Ich heiße Aktun Orot", erklärte Hygorasch. „Warum fliehen Sie vor den Gardisten?"

Verwundert hörte er das in seinem Helmfunk aufbrandende brüllende Gelächter von mindestens dreihundert Halutern.

Warum fanden sie es erheiternd, wenn er sie nach dem Grund für ihre Flucht fragte?

Falls sie sich vor den Gardisten fürchteten, mußte doch jede Erwähnung ihrer Flucht ihren Stolz verletzen - und falls sie sich nicht vor ihnen fürchteten, warum flohen sie dann?

„Wir spielen Katz und Maus mit ihnen", sagte Toktor Kagun.

Hygorasch wollte schon fragen, was das für ein Spiel sei, als ihm einfiel, daß er sich auch dadurch verdächtig machen konnte, denn Haluter wußten offenbar ausnahmslos, was es hieß, Katze und Maus zu spielen.

Warum hast du mir solche Informationen vorenthalten, oh, Herr? dachte er.

Die rund dreihundert Haluter schwenkten abrupt nach links ab - und er machte den Schwenk mit. Anschließend sah er voraus die kaum bewegte Oberfläche eines Meeres, in dem sich die tiefstehende rötliche Abendsonne spielte.

„Katz und Maus, rein und raus!" brüllte Kagun.

Wieder begriff Hygorasch nicht, was damit gemeint war. Erst, als alle Haluter in der Luft anhielten und dann gleichzeitig absackten, verstand er es.

Er beschloß, ihr Spiel solange mitzuspielen, wie er sich nicht dabei verraten konnte, hielt ebenfalls an und ließ sich wie ein Stein ins Wasser fallen.

Es platschte gewaltig, weil er schräg aufs Wasser geprallt war.

„Kerzengerade war ausgemacht!" rügte Toktor Kagun. „Hatten Sie an der Besprechung nicht teilnehmen können, Orot?"

„Ja", erwiderte Hygorasch.

„Ihre Solidarität läßt zu wünschen übrig", kritisierte ein anderer Haluter.

Hygorasch wußte nicht, was er darauf sagen sollte. Er rief seinen Herrn an, um ihn um einen Rat zu bitten, aber er bekam keinen Kontakt - und wieder hatte er den flüchtigen Eindruck, doppelt zu existieren.

„Achtung!" rief jemand gedämpft.

„Was ist los?" fragte Hygorasch, ohne seine Stimme auch nur im geringsten zu dämpfen.

Im nächsten Moment merkte er, was los war.

Ungefähr tausend Gardisten überflogen das Meer an der Stelle, an der die rund dreihundert Haluter in zirka hundert Metern Tiefe lauerten.



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